Spaziergang in der himmlischen Stadt

Die originellste Fußgängerzone von Mailand ist die Dachterrasse vom Mailänder Dom. Lass dich entführen, in die steinerne Welt von unzähligen Heiligenfiguren, wandle auf echten Marmortafeln und genieße den herrlichen Blick über die Stadt. Infos für deinen Besuch findest du am Ende von diesem Artikel.

Er ist das Wahrzeichen von Mailand und das Endprodukt einer über 500 Jahre andauernden Baugeschichte. Er ist ein Marmorgebirge aus bizarren Figuren und steinernen Verzierungen – der Mailänder Dom, das stille Herz der pulsierenden Stadt. Einen ungewöhnlichen Eindruck von diesem Werk der Superlative erhältst du, wenn du dich für einen Besuch der Dachterrasse vom Mailänder Dom entscheidest.

Zwischen Himmel und Marmor

Zum Besuch von Il Duomo gehört unbedingt auch die Besteigung des Dachs. Schon beim Aufstieg begegnen sie dir – bizarre Figuren, Heiligenbilder, Engel und Teufel, eigentümliche Pflanzen und Tiere. Die gotische Kathedrale ist ein steinernes Panoptikum, dass dich immer mehr in seinen Bann ziehen wird, je höher du kommst.

Oben angekommen, solltest du unbedingt die mit Marmortafeln gepflasterte Dachterrasse vom Mailänder Dom zu einem Spaziergang nutzen. Dabei erlebst du die steinerne Welt aus Verzierungen, Dachverstrebungen, Fabelwesen und Figuren unmittelbar. Ach ja, einen herrlichen Blick über die Stadt gibt es natürlich auch.

Über allen schwebt La Madonnina, eine 4 Meter hohe Madonnenfigur, die auf die bunt zusammengewürfelte Schar zu ihren Füßen blickt. Die vergoldete Madonnenstatue thront auf dem achteckigen Vierungsturm des Mailänder Doms und ist weithin sichtbar.

Im mitternächtlichen Mondschein gewährt es noch den besten Anblick, dann kommen all die weißen Steinmenschen aus ihrer wimmelnden Höhe herabgestiegen, und gehen mit einem über die Piazza, und flüstern einem alte Geschichten ins Ohr.

(Heinrich Heine, Reisebilder 1826)

Ein Mix aus gotischen Stilelementen

Am besten nährst du dich aus Richtung Westen, von der Piazza Mercanti oder der Via Torino dem gewaltigen Marmorgebirge vom Mailänder Dom. Der größte gotische Bau Italiens mit seinen tausenden von Spitzen, Türmchen und Skulpturen mutet von weitem an wie eine Kleckerburg.

Unzählige Maurer, Zimmermänner, Steinmetze, Glasmaler und Bildhauer haben sich im Lauf der Jahrhunderte am Fortbau des Mailänder Doms zu schaffen gemacht. Was die wilde Mischung aus Gotik und Barockelementen erklärt, die auf der vollständig aus Marmor gefertigten Fassade zu sehen sind.

Die unzähligen Heiligenbilder, die das ganze Gebäude bedecken, die überall unter den gotischen Krondächlein hervorgucken, und oben auf allen Spitzen gepflanzt stehen, dieses steinerne Volk verwirrt einem fast die Sinne.

(Heinrich Heine, Reisebilder 1826)

Nur das kostbarste Gestein für all die Pracht

Der Mailänder Dom wurde nicht mit den in Norditalien üblichen gebrannten Ziegelsteinen gebaut, sondern mit Marmor. Dessen Schattierungen von Weiß, Grau, Hellbraun und Hellrosa schimmern in der feuchten Luft der lombardischen Ebene besonders schön.

In der Ferne scheint es, als sei er aus weißem Postpapier geschnitzelt, und in der Nähe erschrickt man, daß dieses Schnitzwerk aus unwiderlegbarem Marmor besteht. (Heinrich Heine, Reisebilder 1826)

Fazit

Trotz des vielen Marmors herrscht auf der Dachterrasse eine schwerelose Atmosphäre. Eine kaum fassbare Stille und ein Gefühl der geschäftigen Stadt mit ihrer Shopping-Vielfalt, den eleganten Kaufhäusern und den zahllosen Menschen entrückt zu sein.

Mehr als 2000 Skulpturen und 135 spitz zulaufende Türmchen schmücken den Mailänder Dom.

Die Fassade vom Mailänder Dom ist völlig aus Marmor gefertigt.

Marmortafeln laden auf der Dachterrasse vom Mailänder Dom zu einem Spaziergang ein.