Das kleine Landgasthaus im Schwarzbachtal

Landgasthaus Schwarzbachtal

Etwas versteckt liegt das kleine Landgasthaus Schwarzbachtal unmittelbar am Nationalpark Sächsische Schweiz. Umgeben von Wiesen und Wäldern und abseits vom Massentourismus, empfängt Barbara Siebert ihre Gäste mit viel Herzlichkeit und Liebe zum Beruf.

Zu Gast im Landgasthaus Schwarzbachtal

Barbara Siebert weiß, wie die Dinge in ihrem Landgasthaus zu sein haben. Jedes Möbelstück hat seinen festen Platz. Statt der üblichen in Reihe angeordneten Sitzgruppen, stehen Tische und Stühle in einem bestimmten Winkel zueinander. Das öffnet den Raum hin zum Gast und ist wichtig für eine ausgewogene Atmosphäre, sagt sie.

Jetzt stehen Tische und Stühle in wilder Ordnung und man merkt Barbara Siebert den Ärger an. Ihre Mitarbeiterin ist erst seit kurzem dabei und weiß nichts von der besonderen Anordnung. Eine Minute später ist der Ärger bereits verflogen und Barbara Siebert schiebt Tische und Stühle an ihren Platz – erklärt lachend, wie sie nach langem Ausprobieren und immer wieder Umräumen auf ihre Anordnung gekommen ist. „Machen wir ein Foto.“, erklärt sie ihrer Mitarbeiterin. „Beim nächsten Mal weißt du es.“

Ein Kleinod in der Sächsischen Schweiz

Anpacken und Gestalten – das zeichnet Barbara Siebert aus. Und eine große Portion Humor. Alles zusammen braucht es auch, um das romantisch gelegene Landgasthaus „Zum Schwarzbachtal“ in eigener Regie zu führen.

Anfang der 90er Jahre kam die promovierte Germanistin nach Sachsen und verliebte sich in das alte Gasthaus unmittelbar am Nationalpark Sächsische Schweiz. Anstatt ihren Studenten mittelalterliche Heldensagen näherzubringen, hieß es nun sich in unbekannten Gefilden zu beweisen. Zuerst gemeinsam mit ihrem Mann, der als Koch das Zepter in der Küche übernahm. Inzwischen lebt Barbara Siebert allein und ist Chefin und Chef de Cuisine in einer Person.

Über fast zwanzig Jahre hinweg hat Barbara Siebert die Einrichtung ihres Hauses liebevoll zusammengetragen. Und jeder Gegenstand hat seine eigene Geschichte. Ausgewählte Holzmöbel, die dem Alter und Charakter des Hauses entsprechen. Bilder und Scherenschnitte an den Wänden, die von seiner wechselvollen Vergangenheit erzählen. In leuchtendem Blau gehaltene Tischdecken und Servietten, die eine ungezwungene Atmosphäre schaffen.

Im Lauf der Jahre ist das Haus mit viel Liebe und Geduld zu einem Kleinod geworden.

Nicht nur das Haus ist ein Kleinod, auch der handgefertigte Tischschmuck wirkt besonders dekorativ. Handgeerntete und aufwendig getrocknete Blätter und Blüten aus dem eigenen Garten werden kunstvoll in ihren Farbverläufen von Barbara Siebert angeordnet. Gänseblümchen, Stiefmütterchen und Birkenblätter zieren nicht nur die handgeschriebene Speisekarte, sondern auch die vielen liebevollen Zettel und Beschriftungen im Haus. Man spürt es sofort, jeder der das Landgasthaus betritt, ist willkommen und soll sich einfach nur wohl fühlen. Ab und an stolziert dann auch Kater Hugo durchs Lokal.

Genuss pur ganz ohne Zusatzstoffe

Slow Food. Die Küche, der sich Barbara Siebert verschrieben hat, steht für genussvolles, bewusstes und regionales Essen. Die Lebensmittel sollen gut, sauber und fair sein. Dieser Philosophie folgend hat sie sich im Lauf der Zeit ein regionales Netzwerk aufgebaut. Der meiste Fisch stammt aus Langburkersdorf, das Wild schießt der Jäger aus Altendorf, Kuh- und Ziegenkäse wird in Cunnersdorf und Lauterbach hergestellt, das Fleisch stammt aus dem Hofladen in Lohmen und die Nachbarn aus Lohsdorf liefern Kaninchen, Eier und Honig.

Ich koche einfach und gradlinig. Frische Produkte, im Rhythmus der Jahreszeiten und mit Kräutern aus dem Garten.

Zu den Besonderheiten der Speisekarte zählen die regelmäßig wechselnden Regionalmenüs, die auch für Vegetarier viel Schmackhaftes bereithalten. Ergänzt wird die Slow-Food-Küche durch Barbara Sieberts selbstgemachte Konfitüre und Aufstriche. Sanddornmus, Johannisbeergelee, Aprikosen- und Erdbeermarmelade – für jedes Leckermäulchen ist etwas dabei. Wer mag kann sich ein Glas mit nach Hause nehmen.

Barbara Siebert wäre nicht Barbara Siebert, wenn sie ihren Gerichten nicht auch eine besondere Note mitgeben würde. Inspiriert von ihren Reisen nach Asien halten Safran, Senfsaat und Kurkuma immer öfter Einzug in die ansonsten bodenständige Küche des Landgasthauses. Und trotz vereinzelter Bedenken, die Gewürze harmonieren ganz wunderbar mit dem einheimischen Gemüse und Fleisch.

Die Muse als gern gesehener Gast

Aber nicht nur für die leiblichen Genüsse ist gesorgt. Barbara Siebert ist eine kunstsinnige Frau und hat ihre Liebe zu Wort und Schrift nicht komplett aufgegeben. Das literarische Menü mit Autorenlesungen oder Musikabenden ist seit Jahren ein fester Bestandteil im Landgasthaus Schwarzbachtal.

Ab und an finden Autorenlesungen oder Musikabende statt.

Wer an den literarischen Abenden nicht dabei sein kann, ist eingeladen in den vielen Bücherregalen zu stöbern. Grundgesetz und Kochbücher, Romane und Reiseliteratur stehen im Gastraum gleichberechtigt nebeneinander. Hinauf über zwei Treppen geht es ins Dachgeschoss und dort in einem lichtdurchfluteten Raum hat Barbara Siebert ihre hauseigene Bibliothek eingerichtet, die allen Gästen zur Benutzung offen steht.

Die Sächsische Schweiz vor der Haustür

Schwarzbachtal, so lautet nicht nur der Name von Barbara Sieberts Landgasthaus. Unmittelbar am Nationalpark gelegen, laden vor ihrer Haustür mehrere Wanderwege ein, die sagenhafte Landschaft der Sächsischen Schweiz zu Fuß zu entdecken.

Der schönste Wanderweg führt entlang der stillgelegten Schmalspurbahnstrecke durch das friedliche und von Wanderen wenig besuchte Schwarzbachtal. Start ist am Gartentor von Barbara Siebert, es geht links den Hang hinunter vorbei an Holzzäunen über eine Wiese auf den schmalen Wanderweg. Rechts fließt der Schwarzbach. Es gurgelt und plätschert, mal laut, mal leise, je nachdem, wie nah sich Weg und Bächlein kommen. Nach wenigen Metern wird es schattig. Den Weg entlang des Bachlaufs säumen mächtige Laubbäume durch die sich Sonnenstrahlen gleißend ihre Bann brechen.

Wildromantisch ist dieser mit einem blauen Punkt gekennzeichnete Rundwanderweg, der von Lohsdorf durch das Schwarzbachtal weiter ins Sebnitztal bis zum Bahnhof in Uhlsdorf und von dort zurück nach Lohsdorf führt.

Mein Tipp: Das Landgasthaus Schwarzbachtal ist nicht nur ein idealer Startpunkt, sondern auch ein guter Endpunkt für Wanderungen. Vier schlichte und mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Zimmer warten darauf, müden und hungrigen Wanderen ein Heim zu sein.

Adresse: Landgasthaus Schwarzbachtal, Niederdorfstraße, 01848 Lohsdorf (Sächsische Schweiz)
Öffnungszeiten: Mo bis Mi ab 17 Uhr I Do ist Ruhetag I Fr ab 17 Uhr I Sa und So 11.30 bis 14 Uhr & ab 17 Uhr

Einen Tisch reservieren: 035975 80345
Erfahre mehr Details: http://www.schwarzbachtal.de

Landgasthaus Schwarzbachtal Wanderschild

Wanderwege laden ein, die sagenhafte Landschaft der Sächsischen Schweiz zu Fuß zu entdecken.

Landgasthaus Schwarzbachtal Kater Hugo

Ab und an stromert Kater Hugo durch den Gastraum im Landgasthaus Schwarzbachtal.

Landgasthaus Schwarzbachtal selbstgemachte Konfitüre

Barbara Sieberts selbstgemachte Konfitüren und Aufstriche eignen sich auch güt für den heimischen Frühstückstisch.

Landgasthaus Schwarzbachtal Gastraum

Wärme und Herzlichkeit: Im Gastraum vom Landgasthaus Schwarzbachtal fühlt man sich willkommen.

Landgasthaus Schwarzbachtal Speisekarte

Gänseblümchen, Stiefmütterchen und Birkenblätter schmücken die handgeschriebene Speisekarte.

Landgasthaus Schwarzbachtal Konfitüre

Süßes zum Frühstück: Im Landgasthaus Schwarzbachtal findet jedes Leckermäulchen seine Lieblings-Konfitüre.

 


Meine Reise vor der Haustür: Dieser Artikel ist teil der Blogparade von John und Marc vom Blog 1thingtodo und beschäftigt sich mit dem Reisen in der Nähe.

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden!

Veröffentlicht von

Auf Versteckt Unentdeckt dreht sich alles um stille Winkel und verborgene Orte, die Unterwegs, Daheim oder in Begegnungen auf dich warten. Wie? Du liest noch immer einen Beitrag? Los jetzt… Verstecktes und Unentdecktes warten auf dich…

Schreibe einen Kommentar